Rentenbeiträge können ab 2023 voll abgesetzt werden

Es werden weitere Entlastungen auf den Weg gebracht: Die volle Absetzbarkeit von Rentenbeiträgen wird um zwei Jahre vorgezogen und soll schon ab 2023 gelten, kündigte Finanzminister Christian Lindner an.

Rente neu denken
Weitere Entlastung auf den Weg gebracht: Aufwendungen zur Altersvorsorge gelten ab 2023 als Sonderausgabe und sind vollständig von der Steuer absetzbar.

Steuerzahler sollen ihre Rentenbeiträge ab dem kommenden Jahr voll absetzen können: Aus dem Entwurf für das Jahressteuergesetz geht hervor, dass Aufwendungen für die Altersvorsorge voll als Sonderausgabe berücksichtigt werden. Berechnungen des Finanzministeriums zufolge werden die betroffenen Bürgerinnen und Bürger in 2023 dank dieser Maßnahme um rund 3,2 Milliarden Euro entlastet. Im Folgejahr geht es um 1,76 Milliarden Euro Entlastung. Via Twitter erklärte Bundesfinanzminister Christian Lindner: „Wir ziehen diesen Schritt angesichts der hohen Inflation bewusst vor – denn gerade in Zeiten hoher Inflation sind Entlastungen besonders wichtig.“ Zugleich schaffe die neue Regelung mehr Klarheit im Steuersystem. „Dies dient dem Gebot, eine doppelte
Besteuerung zu vermeiden“, so Lindner.

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Inhalt ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

Rente wird nur noch einmal besteuert

Aktuell muss jeder, der für das Alter vorsorgt, zwei Mal Steuern zahlen: Das erste Mal bei der Einzahlung und das zweite Mal, wenn ausgezahlt wird. Das wird sich ändern: In Zukunft werden die Renten erst in der Auszahlungsphase im Alter besteuert. Die Umstellung gilt für Renten aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der landwirtschaftlichen Alterskasse, den berufsständischen Versorgungseinrichtungen und aus Basisrentenverträgen.

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Inhalt ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

Sichere Rente mach Einwanderung attraktiv

Die hiesige Rente könnte aus Sicht von FDP-Rentenpolitiker Markus Herbrand auch gegen den zunehmenden Fachkräftemangel wirken und „Deutschland als attraktiven Arbeitsort“ auszeichnen. Im Gespräch mit der „Welt“ erklärte Herbrand: „In Zeiten von akutem Fachkräftemangel und der teilweise verzweifelten Suche nach Personal sollten wir unseren Exportschlager Rente noch selbstbewusster bei Anwerbungsversuchen betonen.“ Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung steigt die Zahl der ins Ausland gezahlten Renten stetig an. Das bedeutet, Menschen erwerben in Deutschland einen Rentenanspruch und lassen sich dann im Ausland nieder, weil dort die Kaufkraft der Rente höher ist.